
Timeline zur Transformation inklusiver Arbeit mit Berufsförderungswerken und Behindertenstätten bei Standortverlagerungen
Eine Timeline zur Transformation inklusiver Arbeit im Kontext einer Standortverlagerung dient der frühzeitigen Abstimmung und gesicherten Fortführung bestehender Kooperationen mit Berufsförderungswerken und Behindertenstätten. Sie gewährleistet Kontinuität in der sozialen Teilhabe, plant notwendige Anpassungen an Infrastruktur, Logistik und Arbeitsplätzen und ermöglicht eine inklusive, barrierefreie Überleitung an den neuen Standort.
Inklusion im Facility Management
Inklusion im Facility Management (FM) bedeutet, Menschen mit Behinderungen aktiv in betriebliche Abläufe einzubinden und physische, organisatorische und digitale Barrieren abzubauen. Durch die Kooperation mit Behindertenwerkstätten und deren Außenarbeitsgruppen können Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile realisieren. Ein umfassendes Inklusionskonzept berücksichtigt alle Facetten des Facility Managements, einschließlich Technisches Facility Management (TFM), Infrastrukturelles Facility Management (IFM), Betriebsgastronomie, Logistik, Entsorgung und Tagesdienste.
Das Ziel ist die nachhaltige Integration von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten durch barrierefreie Arbeitsplätze, digitale Assistenzsysteme, strukturierte Qualifizierungsmaßnahmen sowie ein inklusives Betriebsklima. Dies fördert nicht nur die gesellschaftliche Teilhabe, sondern auch die langfristige Leistungsfähigkeit und Resilienz von Unternehmen.
Zeitraum: April 2025 – Januar 2027
Zeitplan für Planung, Umsetzung und Betrieb (2025–2027)
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April – Juni 2025: Strategische Ziele und Grundlagen
Verantwortlich: Facility Management, Inklusionsbeauftragte, Personalvertretung, Geschäftsleitung
-Definition strategischer Ziele: Inklusive Infrastruktur, gleichberechtigte Teilhabe, Barrierefreiheit
-Abgleich mit gesetzlichen Anforderungen (z. B. Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, AGG, DIN 18040)
-Festlegung organisatorischer Zuständigkeiten und Standards für bauliche, digitale und organisatorische Inklusion
-Integration in ESG-, Personalentwicklungs- und Diversitätsstrategie der Organisation
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Mai 2025: Start der Mitbestimmung
Verantwortlich: Facility Management in Zusammenarbeit mit der Inklusionsbeauftragten, der Personalabteilung und dem Betriebsrat
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Juni – Juli 2025: Funktionale Prüfung der ausführungsgerechten Werkplanung (Neubau)
Verantwortlich: Facility Management, Schwerbehindertenvertreter, Nutzervertretungen
-Erhebung vorhandener Barrieren: Wegeführung, Kommunikation, Zugänglichkeit, Nutzung
-Befragung und Beteiligung von Nutzergruppen mit unterschiedlichen Bedarfen
-Definition von barrierefreien Sollzuständen: Wege, Räume, Sanitärbereiche, Orientierungssysteme
-Abstimmung mit anderen Gewerken (z. B. Sicherheit, Gebäudetechnik, Möblierung)
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Juli – August 2025: Leistungsbeschreibung, Vergabeverfahren
Verantwortlich: Einkauf, Facility Management, Rechtsabteilung
-Sicherstellung technischer Anforderungen: akustische/visuelle Leitsysteme, Möblierung, Zugangssysteme
-Definition von KPIs: Nutzungsrate barrierefreier Bereiche, Rückmeldungen, Zugänglichkeitsgrad
-Ausstattungen, digitale Tools
-Auswahl inklusionsspezialisierter Dienstleister
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September – Oktober 2025: Information der bestehenden Vertragspartner in Bezug auf die anstehenden Anpassungsnotwendigkeiten der bestehenden Zusammenarbeit aufgrund des Neubaus und Anfrage
Verantwortlich: Facility Management, Einkauf
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März 2027 – Januar 2026: Anpassung bestehender Verträge mit Change Request Verfahren
Verantwortlich: Facility Management, Einkauf, Rechtsabteilung
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Oktober 2026 – Januar 2027: Digitalisierung & Assistenzsysteme
Verantwortlich: IT, Facility Management, Datenschutz, Inklusionsbeauftragte
-Test von digitalen Orientierungssystemen, barrierefreien Touchpoints, automatisierten Türen
-Besucherführung, Sicherheitssysteme und Evakuierungssoftware
-Visuelle Unterstützung, leichte Sprache und mobile Assistenz
-DSGVO- und BITV-konforme Umsetzung der digitalen Infrastruktur
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November 2026: - Juli 2027 Pilotphase & Schulungen
Verantwortlich: Facility Management, Objektleitung, Personalentwicklung, Inklusionsberatung
-Umsetzung erster Maßnahmen im Pilotbereich: Rampen, Leitsysteme, digitale Assistenten
-Schulung von Personal zu inklusivem Verhalten, Kommunikation, Nutzung der Systeme
-Auswertung von Feedback, Nutzungshäufigkeit, technischen Rückmeldungen
-Anpassung von Ausstattung, Kommunikationswegen, Raumlogik
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Dezember 2026 – Juli 2027: Rollout und Systemfreigabe
Verantwortlich: Facility Management, Bauleitung, Barrierefreiheitsbeauftragte
-Umsetzung baulicher und digitaler Maßnahmen in allen relevanten Bereichen
-Endabnahme und Barrierefreiheitscheck durch Fachprüfer und Nutzergruppen
-Etablierung einer dauerhaften Rückmeldestruktur für Inklusions- und Nutzungsfragen
-Kommunikation der Maßnahmen intern und extern
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August – September 2026: Optimierung und Abschlussevaluation
Verantwortlich: Facility Management, interne Audits, Inklusionsbeauftragte
-Evaluierung der Zielerreichung, Nutzerzufriedenheit und Wirksamkeit
-Optimierung der Prozesse, Ausstattung und Awareness-Kampagnen
-Langfristige Integration ins Gebäudemanagement
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April 2027 – Dezember 2027: Schrittweise Reduzierung der Leistungen
Verantwortlich: Facility Management, Einkauf
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Dezember 2026 – Januar 2027: Go-Live im Neubau
Verantwortlich: Facility Management, Objektleitung, Unternehmenskommunikation
-Offizielle Betriebsfreigabe aller inklusiven Maßnahmen im Neubau
-Kommunikation an Nutzergruppen, interne Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
-Start des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP)
-Integration in die Nachhaltigkeits-, Diversity- und Personalstrategie
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2027: Laufender Betrieb der Inklusionsmaßnahmen (beide Gebäude)
-Ein inklusives Facility Management stärkt Teilhabe, Nutzerzufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität
-Regelmäßige Barrierefreiheitsprüfungen, Rückmeldungen und Umsetzungen
-Schulungen für bestehende und neue Mitarbeitende zu Inklusion im Arbeits- und Gebäudekontext
-Integration in CAFM-Systeme und zentrale Maßnahmenverfolgung
-Kontinuierliche Anpassung an gesetzliche, gesellschaftliche und technologische Entwicklungen