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Prozessoptimierung im inklusiven Arbeitsumfeld

Facility Management: Inklusion » Strategie » Prozessoptimierung

Inklusion: Prozessoptimierung

Inklusion: Prozessoptimierung

Um Inklusion in einer Organisation oder Institution nachhaltig zu verankern, sind nicht nur bauliche oder technologische Anpassungen notwendig, sondern auch Prozessoptimierungen. Denn erst wenn Arbeitsabläufe, Kommunikationswege und Entscheidungsprozesse inklusiv gestaltet werden, können Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen wirklich gleichberechtigt teilhaben. Im Folgenden ein Überblick, wie sich Prozesse im Sinne der Inklusion optimieren lassen.

Abbau unsichtbarer Barrieren

  • Neben offensichtlichen Hindernissen (z. B. fehlende Rampe) existieren in vielen Organisationen „versteckte“ Barrieren in Abläufen (z. B. komplizierte Formularprozesse, rein textbasierte Meetings).

  • Prozessoptimierung ist ein Werkzeug, um solche Strukturen aufzuspüren und auszuräumen.

Nachhaltige Verankerung

  • Einzelne Maßnahmen (z. B. Schulungen, Rampen) wirken nur bedingt, wenn die zugrunde liegenden Prozesse unverändert bleiben.

  • Eine inklusionsorientierte Prozessgestaltung stellt sicher, dass neue Regelungen und Routinen im Alltag automatisch berücksichtigt werden.

Effizienz und Gerechtigkeit

  • Vereinfachte, barrierearme Abläufe kommen allen Beteiligten zugute (z. B. klarere Kommunikationswege, weniger Fehlerquellen).

  • Gleichzeitig steigt die Zufriedenheit und Identifikation, weil niemand strukturell benachteiligt wird.

Analyse der bestehenden Abläufe

  • In welchen Prozessen (z. B. Personalgewinnung, Onboarding, Projektmanagement, Kundenkontakt) tauchen Hürden für Menschen mit bestimmten Einschränkungen auf?

  • Methode: Interviews, Fokusgruppen mit Beteiligten (insbesondere Betroffenen), Prozessmapping.

Klassische Hindernisse

  • Informationsverarbeitung: Formulare, Anträge, Tools nur in komplexer Sprache, unklare Strukturen oder ohne Screenreader-Unterstützung.

  • Kommunikation: Meetings oder Schulungen ohne Gebärdensprachdolmetscher, ohne Untertitel, ohne einfache Sprache.

  • Zugangskontrollen: Flure, Türen oder digitale Plattformen, die nicht barrierefrei bedienbar sind.

Verhaltens- und Kulturfaktoren

  • Hierarchische Prozesse, die nur in Präsenzmeetings stattfinden (schwierig für Remote- oder mobilitätseingeschränkte Personen).

  • Fehlende Sensibilität auf Führungsebene kann dazu führen, dass Barrieren übersehen oder marginalisiert werden.

Inklusionsorientierte Prozessziele

  • Neben den herkömmlichen Optimierungszielen (Kosten, Zeit) sollten explizit Inklusionsfaktoren definiert werden (z. B. Anzahl barrierefreier Workflows, geringere Fehleranfälligkeit für Screenreader-Nutzung).

  • Einfließen in Prozesskennzahlen und -reports (z. B. „Accessible compliance rate“).

Partizipative Gestaltung

  • Betroffene selbst (z. B. Mitarbeitende mit Behinderungen, Vertreter*innen von Selbsthilfe- oder Diversity-Gruppen) aktiv in Workshops und Projektteams einbinden.

  • Kontinuierliche Feedbackschleifen (z. B. nach einem Pilottest) verhindern, dass Neuerungen an Realitäten vorbeigehen.

Digitalisierung und Automatisierung

  • Einfache, digitale Workflows, die barrierefrei sind (Browser- und Screenreader-tauglich, keine überladenen Klickstrecken) entlasten Mitarbeitende.

  • Automatisierte Schnittstellen für Datenübertragung minimieren manuelle Aufgaben und Fehlerquellen, was allen zugutekommt.

Flexibilität und Individualisierung

  • Prozesse nicht starr, sondern modular gestalten, damit unterschiedliche Bedürfnisse (z. B. mehr Zeit für Ausfüllungen, alternative Kommunikationskanäle) berücksichtigt werden können.

  • Optionen für Wahl zwischen Online- oder Vor-Ort-Verfahren, zwischen Text oder Video, zwischen standardisierter oder vereinfachter Sprache.

Fortbildung und Sensibilisierung

  • Prozessverantwortliche und Teams sollten geschult sein in barrierefreiem Design, verständlicher Sprache und inklusiver Meetingkultur.

  • „Accessibility by Design“ als Leitmotiv, damit neue Tools und Abläufe von Anfang an nutzer*innenorientiert entwickelt werden.

Pilotprojekte und Iteration

  • Start mit ausgewählten Abläufen (z. B. Bewerbungsprozess, Onboarding, Buchungsabläufe), in denen hoher Bedarf oder großes Optimierungspotenzial besteht.

  • Evaluation durch Nutzerfeedback und ggf. Audits, anschließend Roll-out auf weitere Prozesse.

Indikatoren und Messmethoden

  • Mögliche Kennzahlen: Bearbeitungszeiten, Barrierefreiheitsquote digitaler Dokumente, Zufriedenheitsumfragen, Anzahl gemeldeter Beschwerden.

  • Qualitätssicherung durch regelmäßige Testläufe mit assistiven Technologien, z. B. Screenreader oder Tastaturnavigation.

Change-Management und Kommunikation

  • Transparenter Umgang mit Zielen, Fortschritten und Hindernissen.

  • Erfolgsgeschichten oder Best Practices (z. B. wenn ein bisher kompliziertes Antragsverfahren nun barrierefrei und einfach nutzbar ist) motivieren das Team.

Langfristige Verankerung

  • Dokumentieren der neuen Standards in Richtlinien oder in einem Inklusionsleitfaden.

  • Kontinuierliche Pflege: Bei jeder Prozessänderung oder IT-Aktualisierung abfragen, ob inklusionsrelevante Aspekte berücksichtigt werden.

Kultur des Miteinanders

  • Werden Prozesse inklusiv optimiert, fördert dies die Wertschätzung, macht Hürden transparent und führt zu besseren Teamdynamiken.

  • Inklusives Prozessdenken verankert eine Offenheit für Diversität in der gesamten Organisation.

Wettbewerbsvorteile

  • Höhere Attraktivität als Arbeitgeber und Dienstleister: Fachkräfte mit Behinderungen oder diverse Kundengruppen fühlen sich angesprochen.

  • Innovation: Viele Ideen zur Prozessvereinfachung verbessern auch für andere Nutzende (z. B. Kunden, Lieferanten) die Effizienz.

Compliance und gesellschaftliche Verantwortung

  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen (z. B. Barrierefreiheitsstärkungsgesetze, UN-BRK) und Reduzierung von Reputationsrisiken.

  • Aktiv gelebte Inklusion strahlt positiv in die Öffentlichkeit und erfüllt CSR-Ziele.

Fortlaufendes Lernen

  • Inklusion ist kein Endzustand, sondern ein permanenter Entwicklungsprozess, der neue Technologien und gesellschaftliche Entwicklungen einbezieht.

  • Regelmäßiges Updaten von Prozessen bei Veränderungen (z. B. Neue Tools, veränderte Arbeitsmodelle, Diversity-Ziele) hält die Organisation flexibel und zukunftsfähig.