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Erstellung eines Betriebskonzepts für einen neuen Standort

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Inklusion: Erstellung eines Betriebskonzepts für einen neuen Standort

Inklusion: Erstellung eines Betriebskonzepts für einen neuen Standort

Wenn eine Organisation oder ein Unternehmen einen neuen Standort plant oder bezieht, liegt darin eine große Chance, Inklusion von Anfang an konsequent zu verankern. Ein Betriebskonzept mit klarem Fokus auf Teilhabe und Barrierefreiheit stellt sicher, dass alle Menschen – ob Mitarbeitende, Kundschaft oder Partner – gleichermaßen Zugang haben und sich wertgeschätzt fühlen. Ein Betriebskonzept für Inklusion an einem neuen Standort erfordert eine sorgfältige und weitsichtige Planung. Von baulichen und technischen Maßnahmen über die Schulung des Personals bis zur langfristigen Prozessbegleitung spielt jede Facette eine Rolle, um Barrieren abzubauen und Vielfalt zu ermöglichen. Wer frühzeitig Fachleute, Betroffene und alle relevanten Stellen einbezieht, kann von Beginn an ein Umfeld schaffen, das Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen gleichberechtigt einbindet. So entsteht nicht nur ein attraktiver Arbeits- und Begegnungsort, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur kulturellen und gesellschaftlichen Verantwortung eines modernen Unternehmens.

Verankerung von Inklusion als Leitgedanke

  • Inklusion sollte nicht nur als „Zusatzfeature“ verstanden werden, sondern als Grundprinzip der Planung.

  • Das Ziel: Ein barrierearmer Standort, der sich den Bedürfnissen von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen oder Voraussetzungen anpasst.

Gesetzliche und normative Rahmenbedingungen

  • Anforderungen aus nationalen Bauordnungen (z. B. DIN 18040), europäischen Normen und der UN-Behindertenrechtskonvention sind einzuhalten.

  • Darüber hinaus können eigene, weitergehende Standards festgelegt werden, z. B. Höchstmaß an Barrierefreiheit oder inklusive Arbeitsplatzgestaltung.

Vorteile eines inklusiven Betriebs

  • Höhere Zufriedenheit, geringere Fehlzeiten und stärkere Bindung von Mitarbeitenden.

  • Positives Image als soziales und verantwortungsbewusstes Unternehmen.

  • Zugang zu einem erweiterten Bewerberkreis und einem vielfältigen Kundenstamm.

Bedarfs- und Nutzeranalyse

  • Berücksichtigung, wer den Standort nutzt: Mitarbeitende (z. B. mit Rollstuhl, Sehbeeinträchtigung), Besucherinnen, Lieferantinnen.

  • Ermittlung besonderer Anforderungen (z. B. barrierefreie Sanitärräume, Akustikmaßnahmen für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen, Leitsysteme).

Bauliches und technisches Konzept

  • Barrierefreie Zugänge: Breite Türen, Rampen oder Aufzüge, rutschfeste Bodenbeläge, ggf. automatisch öffnende Türen.

  • Orientierungshilfen: Taktile Leitsysteme, kontrastreiche Beschilderungen, Beschriftungen in Braille oder Leichter Sprache.

  • Akustische Elemente: Induktionsschleifen, schallabsorbierende Materialien für Ruhe und verständliche Kommunikation.

Inklusive Arbeitsplatzgestaltung

  • Flexible Möbel (z. B. höhenverstellbare Tische), ausreichende Bewegungsflächen, ergonomische Hilfsmittel.

  • Barrierefreie IT-Infrastruktur: Bildschirmlesegeräte, Screenreader-kompatible Software, Untertitelung von Videoinhalten.

Sicherheits- und Notfallmanagement

  • Barrierefreie Flucht- und Rettungswege (ausreichende Breiten, gekennzeichnete, tastbare Fluchtwegpläne).

  • Schulungen für Mitarbeitende, um bei Evakuierungen Menschen mit Beeinträchtigungen zu unterstützen.

Aufenthalts- und Sozialräume

  • Gemeinsame Kantinen, Pausenräume, Umkleiden: Sitzhöhen, Bewegungsfreiheit, intuitiv auffindbare Bereiche.

  • Eventuelle Rückzugsräume für Menschen mit sensorischer Empfindlichkeit (z. B. anpassbare Beleuchtung, akustische Trennung).

Klare Verantwortlichkeiten

  • Erstellen einer Steuerungsgruppe oder eines Inklusionsbeirats, der den Prozess von Anfang an begleitet und regelmäßige Überprüfungen vornimmt.

  • Zuordnung von Aufgaben (z. B. Inklusionsbeauftragte*r, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Facility Management).

Prozesse und Richtlinien

  • Erstellung eines Inklusionsleitfadens für den neuen Standort: z. B. Grundsätze für barrierefreie Kommunikation, Veranstaltungsorganisation, Personalprozesse.

  • Beschwerde- und Feedbacksystem, damit Betroffene Hindernisse melden und gemeinsam Lösungen entwickelt werden können.

Personal und Schulungen

  • Sensibilisierung aller Mitarbeitenden zu inklusiven Themen (z. B. Umgangsformen, assistive Technologien, Gebärdensprache).

  • Spezielle Trainings für Sicherheits- und Empfangspersonal im Umgang mit Besuchern oder Gästen mit unterschiedlichen Bedürfnissen.

Digitale Inklusion

  • Barrierefreie Gestaltung der internen IT-Plattformen (Intranet, Kollaborationstools).

  • Online-Angebote, z. B. eine barrierearme Website für externe Kunden oder Bewerber*innen, Anpassung an WCAG-Standards.

Zeit- und Budgetplanung

  • Realistische Zeitansätze für Bau- und Umbauarbeiten, Lieferung von Spezialmöbeln, Installation technischer Hilfsmittel.

  • Ggf. Fördermittelrecherche (z. B. Integrationsamt, staatliche Programme), Einplanung von Rücklagen für eventuelle Nachrüstungen.

Meilensteine und Kontrollen

  • Definierte Zwischenziele (z. B. Abschluss baulicher Maßnahmen, Installation Hilfstechnologien, Testläufe) erleichtern die Steuerung.

  • Regelmäßige Projektmeetings sowie Audits (z. B. Inklusionsbeirat oder externe Prüfer) stellen sicher, dass Standards eingehalten werden.

Testphase und „Soft Opening“

  • Testläufe mit Beteiligung von Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen, um Barrieren rechtzeitig zu erkennen (Usability-Tests).

  • Ggf. partielle Eröffnung oder Pilotnutzung, bevor der Regelbetrieb startet.

Begleitende Kommunikation

  • Interne Information aller Mitarbeitenden über Fortschritte und den Mehrwert der inklusiven Maßnahmen (z. B. Intranet, Newsletter).

  • Externe Kommunikation (z. B. Pressemitteilungen, Social Media), wenn Inklusion auch als Teil der CSR-Strategie öffentlich dargestellt werden soll.

Feedback- und Beschwerdemanagement

  • Ein offenes Ohr für Rückmeldungen der Belegschaft und Außenstehenden (z. B. Kunden, Besucher*innen).

  • Einrichtung eines Beschwerde-/Anregungsportals, das barrierefrei zugänglich ist, und zügige Bearbeitung der Meldungen.

Regelmäßige Audits und Reviews

  • Überprüfung, ob die anfänglichen Planungen eingehalten und weiterhin bedarfsgerecht sind (z. B. nach 6 oder 12 Monaten „Echtbetrieb“).

  • Ableitung notwendiger Anpassungen, um neue Bedürfnisse oder technische Entwicklungen zu berücksichtigen.

Schulung und Weiterbildung

  • Kontinuierliche Qualifizierungen (z. B. Umgang mit neuen Hilfsmitteln, inklusiver Sprachgebrauch, Gebärdensprache).

  • Fachcoaching für Führungskräfte, die in ihren Teams inklusives Arbeiten moderieren sollen.

Erfolgsmessung und Kommunikation

  • Erfassung von Kennzahlen (z. B. Zufriedenheitsbefragungen, Anzahl Barrierefreiheitsbeschwerden, Diversität in den Teams).

  • Sichtbare Präsentation von Erfolgen und Herausforderungen, um Transparenz und kontinuierliches Lernen zu fördern.